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Grossbritannien – Queen Victoria – Line-Engraved Issues – Vier Eckbuchstaben – 1 Penny und 2 Pence (SG 43–47)

      Im Victoria Special heisst dieser Abschnitt, sehr ausführlich, aber etwas umständlich, „Line-Engraved Stamps with Letters in all Four Corners and with Plate Numbers incorporated in the Design“. Die Identifikation dieser Ausgaben ist also einfach; alle Marken dieser Kategorie sind gezähnt K14 und haben Eckbuchstaben in Alphabet II.
      Die für die Bestimmung der Position relevanten Buchstaben sind die am Unterrand der Marke.

 
1 Penny, SG 43/44

      Sehr verbreitet sind die SG-Nummern 43/44, also die 1d.-Marke in rose-red (SG 43) und lake-red (SG 44). Die Plattennummern sind leicht zu erkennen, hier am Beispiel einer SG 43:

      Die Plattennummern finden Sie in den seitlichen Randornamenten, links von unten nach oben, rechts von oben nach unten zu lesen. Die abgebildete Marke zeigt die Plattennummer 138 (Abb. leicht überbelichtet zur besseren Lesbarkeit).

      Man findet immer wieder Angebote mehr oder weniger kompletter Zusammenstellungen der verschiedenen Plattennummern, wie dieses Beispiel zeigt:

Screenshot des Online-Katalogs der → UPA-Auktion vom 4. Juli 2023

      Wenn Sie diese beiden Angebote vergleichen, können Sie schon einiges über diese Ausgabe erfahren: Die fehlende Plattennummer 225 führt zu einem Preisunterschied von über £300, mehr als das gesamte Angebot der Platten 71 bis 224.
      Bei beiden Angeboten zeigt eine schnelle Rechnung, dass da etwas fehlt: 71 bis 225 gibt 155, nicht 151 Typen, ebenso fehlen im unten gezeigten Angebot offenbar vier Nummern.

      Das schöne Briefstück der Platte 225 aus der oberen der beiden angebotenen Sammlungen (die ich erworben habe). Der Vorbesitzer dieser Sammlung war übrigens ein Optimist: Er hat ein Feld für Platte 77 vorgesehen (s. u.)!

      Ein Blick in den Katalog zeigt, dass beide Beobachtungen richtig sind: Platte Nr. 225 ist bei Stanley Gibbons mit £700 notiert und damit die mit Abstand teuerste Variante. Die vier fehlenden Nummern sind ebenfalls schnell erklärt: Fünf Platten wurden, weil fehlerhaft, abgelehnt und nie zum Druck verwendet. Dies sind die Nummern 69 und 70 (weshalb die Zusammenstellungen erst bei 71 beginnen), ausserdem 75, 126 und 128.
      Das macht drei fehlende Nummern ab 71, nicht vier. Was ist mit dieser vierten? Das ist die legendäre Platte 77 – sie wurde eigentlich ebenfalls als nicht geeignet abgelehnt, aber einige wenige Marken wurden gedruckt. Neun sind bekannt, davon nur drei im Besitz von Sammlern und damit auf dem freien Markt. Bei einem Katalogpreis von £600 000 ist nachvollziehbar, dass diese Marke in keiner Zusammenstellung auftaucht.

      Auf den ersten Blick ist diese links und oben erheblich beschnittene Marke allenfalls noch ein Lückenfüller (links). Warum sie trotzdem bei der Versteigerung der J.W.-Phillips-Sammlung für £120 000 zugeschlagen wurde, zeigt das rechte Bild: Dies ist eines der drei Exemplare von Platte 77 in Privatbesitz.
      (Abb.: Philasearch, Stanley-Gibbons-Auktion vom 18. Juli 2023, Los 107)

 
2 Pence, SG 45/47

      Die Nr. 45 hat breite weisse Linien am oberen und unteren Bildrand, Nr. 46 und 47 sind zwei Farbvarianten mit dünnen Linien. Für den Druck wurden im Vergleich zur oben gezeigten 1-Penny-Marke nur wenige Platten verwendet (45: 7, 8, 9, 12; 46/47: 13–15).

Nr. 45, breite Linien, Platte 8 Nr. 46, dünne Linien, Platte 13

Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 10. Juli 2023, letzte Bearbeitung am 21. Juli 2023.


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