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Grossbritannien – Queen Victoria – Einführung zu den Line-Engraved Issues (1840/1870)

„The line engraved stamps are the most complex area of British philately.“
→ Stamp Collecting World
 

      Dieser Aussage von David Aeschliman kann ich mich anschliessen; es hat Gründe, dass ich, ausser einer schon vor mehr als zehn Jahren erstellten Einführung zur Penny Black, diese Ausgaben lange ignoriert und mich zunächst den Marken im Prägedruck und Buchdruck gewidmet habe. Es ist tatsächlich – mit den verschiedenen Stempeln, Platten, Alphabeten, Wasserzeichen und Kennbuchstaben – ein komplexes Gebiet, in das ich mich jetzt endlich allmählich einarbeite.
      Bevor ich die verschiedenen Ausgaben in einer kurzen Übersicht vorstelle, schauen wir uns zunächst an, von welchen Marken wir hier eigentlich reden:

Was sind „line-engraved stamps“?

      Die Stanley-Gibbons-Kataloge, die Literatur zu den Marken dieser Zeit und alle Händlerangebote verwenden den Begriff line-engraved issues. Schauen Sie in den Michel-Katalog, finden Sie bei diesen Marken die Angabe „Stichtiefdruck“. Übersetzungen von line-engraved im Netz (Leo, DeepL, Linguee, Langenscheidt) liefern nie den deutschen Begriff Stichtiefdruck; am nächsten kommt noch Langenscheidt mit „Stich in Linienmanier“. Probieren wir es umgekehrt: „Stichtiefdruck“ wird ins Englische übersetzt als intaglio printing (Linguee und DeepL; Langenscheidt und Leo kennen den Begriff nicht), im Michel als recess printing.

      Dass solche drucktechnischen Begriffe nicht ohne weiteres eindeutig zuzuordnen sind, zeigen zwei Beiträge auf den Websites renommierter Postmuseen:
      Beim → Smithsonian National Postal Museum der USA heisst es unter Classic Engraving: „For more than a century, the United States produced almost all its postage stamps through line-engraved intaglio, often called ‚line engraving,‘ ‚intaglio,‘ or ‚engraving.‘ (Printers and collectors use many terms for the same printing methods.)“
      Das britische → Postal Museum schreibt „No printing plates survive from the Victorian period. However, there are a small number of line-engraved (recess) steel dies including the ‚Old Original‘ for the Penny Black.“
      Mit „Stichtiefdruck“ als Übersetzung für „line-engraved printing“ hat es die Michel-Redaktion also richtig gemacht.


 
Einteilung der line-engraved issues

      Eine Klassifizierung finden Sie nicht im Michel, aber in den Stanley-Gibbons-Katalogen. Die Einteilungen sind im SG Concise und im SG Victoria Special nicht identisch; ich orientiere mich an der Einteilung des Concise Catalogue. Dieser Katalog hat die grössere Verbreitung, und der Special bietet für einen „Normalsammler“, zumal, wenn er erst in das Gebiet einsteigt, schon fast zu viel.
      Ich verwende hier diese, gegenüber dem SG Concise leicht vereinfachte Einteilung:


 
Linien, Typen, Alphabete und Platten

      Die geschnittene blaue 2d.-Marke gibt es ohne und mit weissen Linien im Markenbild. Das ist einfach zu erkennen und zu unterscheiden. Es gibt auf all diesen Ausgaben auch nur zwei verschiedene Wasserzeichen – immer noch einfach. Die zwei verschiedenen Typen (Die I und Die II) lassen sich ebenfalls gut unterscheiden. Wenn das alles so einfach ist, was macht dann diese Ausgaben zu den most complex in der Grossbritannien-Philatelie?
      Es sind zwei Eigenheiten dieser Marken: Die Alphabete und die Platten. Erste Regel für die line-engraved issues: Kaufen Sie einen Spezial-Katalog, bevor Sie in dieses Gebiet einsteigen. Die insgesamt vier verschiedenen Alphabete, die bei den Eckbuchstaben verwendet wurden, sind im Michel GB-Spezialkatalog und im SG Victoria Special komplett abgebildet, der SG Concise zeigt nur einige exemplarische Buchstaben.
      Die verschiedenen Platten zuzuordnen (deren Nummer erst bei den Ausgaben mit vier Eckbuchstaben im Markenbild auftaucht), erfordert, etwa bei den SG-Nummern 8–12 (Platte 12–131), eine sehr detaillierte Analyse des Markenbilds.

      Ich werde die line-engraved issues nicht spezialisiert sammeln, sondern mich im Wesentlichen auf Belegstücke zu den einzelnen Ausgaben beschränken.


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 10. Juli 2023, letzte Bearbeitung am 10. Juli 2023.


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