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Griechenland – Hermesköpfe
Fälschungen

      Es gibt zahlreiche Fälschungen der Hermesköpfe. Die grossen Hermesköpfe erfreuten sich besonderer Beliebtheit bei Fälschern, aber auch ihre „kleinen Brüder“ kommen als Fälschungen vor (z. B. von Fournier).

      Wie an anderer Stelle beschrieben, ist es sinnvoll, sich nicht die Merkmale der -zig vorkommenden Fälschungen, sondern stattdessen Kennzeichen der echten Marken einzuprägen.

      Bei den grossen Hermesköpfen, die ja alle von denselben Platten gedruckt wurden, gibt es zwei kleine Merkmale, die von (fast) allen Fälschern ignoriert wurden. Eine hundertprozentige Sicherheit bieten sie auch nicht, aber ein grosser Teil der am Markt auftauchenden Fälschungen lässt sich daran erkennen:

Echtheitsmerkmale der grossen Hermesköpfe
20 Lepta, Pariser Buchdruck 1861

      Achten Sie auf das linke obere Eckfeld:
      Die erste Wellenlinie zeigt bei den Originalen einen kleinen Unterbruch (gelber Pfeil), und im oberen Drittel zwischen der zweiten und dritten Wellenlinie gibt es keine Punkte (rote Pfeile).

      Das ist natürlich nur ein Erkennungszeichen, und „gute“ Fälschungen zeigen auch diese Merkmale. Eine eingehendere Beschäftigung mit der Materie ist angezeigt, und wie immer geht das nicht ohne Literatur.

Billig Griechenland I Billig Griechenland II

Otto E. Stiedl und Fritz Billig:
Griechenland I. Die Fälschungen der grossen Hermesköpfe
Billig’s grosses Handbuch der Fälschungen, Lieferung Nr. 31. Fritz Billig, Wien 1936
Griechenland II. Die Ausgaben ab 1886 und die Portomarken 1875–1876
Billig’s grosses Handbuch der Fälschungen, Lieferung Nr. 32. Fritz Billig, Wien 1936
 
      Klassiker zum Thema sind die beiden Griechenland-Bände aus der Reihe Billig’s grosses Handbuch der Fälschungen. Band 31 (Griechenland I) widmet sich den grossen Hermesköpfen, in Band 32 (Griechenland II) finden Sie die kleinen Hermesköpfe und einige der späteren Ausgaben.

 

Feenstra: A Collection of Forgeries

Rienk M. Feenstra:
Greece – A Collection of Forgeries
Postzegelvereniging Griekenland, Publicatie Nr. 4, 2nd ed., Amsterdam 1997
 
      Ein deutlich aktuelleres Werk zum Thema ist die links abgebildete „Collection of Forgeries“. (Der Ringbinder ist grösser als A4-Format, das Bild ist daher aus zwei Scans zusammengesetzt.) Der Band beschäftigt sich nicht nur mit den Hermesköpfen, sondern generell mit klassischen griechischen Ausgaben. Sie sollten nach der zweiten Auflage suchen; sie ist in wesentlich kleinerer Zahl als die erste gedruckt worden (150 gegenüber 400 Exemplaren), enthält aber wertvolle Ergänzungen insbesondere zur Postgeschichte und zu gefälschten Briefen.
      Wie bei den oben gezeigten Bänden von Stiedl/Billig werden nicht nur die Charakteristika der jeweiligen Fälschungen, sondern auch die für Sammler wichtigen Echtheitsmerkmale der einzelnen Ausgaben dargestellt.
      Bild unten: Ausschnitt aus einer Seite. Ich respektiere das Copyright; exemplarisch für das, was Sie in diesem Band erwartet, sollte das aber genügen.

Feenstra: A Collection of Forgeries

 

Ure: Forgeries of Greek Stamps of the 19th Century

Bill Ure:
Forgeries of Greek Stamps of the 19th Century
Alexandre Galinos Collectio, Athen 2010
 
      Das aktuellste, umfassendste und beste Werk zum Thema hat Ure 2010 vorgelegt. Grossformatige, natürlich farbige Abbildungen vermitteln alle Details der diversen Fälschungen. Ure behandelt nicht nur die Fälschungen der Hermesköpfe, sondern auch jene der Portomarken, der Olympia-Ausgabe von 1896 und der König-Georg-Essais.
      Das Buch wurde im Frühjahr 2011 in der „Philotelia“ besprochen; den nur in griechischer Sprache vorliegenden Artikel kann ich zwar nicht lesen, aber Stiedl, Billig und Feenstra konnte ich im Text finden; offenbar wurde auch in dieser Rezension Ures Buch als logische und aktuellste Folge in der Reihe der Fälschungswerke gesehen.
      „Published by Collectio for the Hellenic Philatelic Society of Great Britain“ heisst es auf dem Titelblatt. Schaut man (Stand Mai 2020) auf die → Website dieser Gesellschaft, stellt man fest, dass diese nicht einmal auf der Literatur-Seite ein Hinweis auf dieses, anlässlich der → Patraphilex 2010 mit einer Goldmedaille (!) ausgezeichnete, Buch zu finden ist. Liebe Freunde auf der Insel: Ihr könnt darauf stolz sein!

 


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 31. Dezember 2010, letzte Bearbeitung am 10. Mai 2020.


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