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Einleitung – Wasserzeichen – innere Werte

      Der deutsche „Briefmarken-Spiegel“ berichtete in der Ausgabe 4/2005 über einen Raritäten-Fund beim Auktionshaus → Mohrmann, und auch der Michel-Redaktion war diese Entdeckung eine Meldung wert.
      Um welche Marke geht es dabei? Das fragliche Stück, die MiNr. 424X des Deutschen Reichs, ist eine Wasserzeichen-Variante, die aus einer eigentlich einfachen Marke mit einer Katalognotierung von € 45,– eine Rarität werden lässt, die bei der Auktion im September durchaus einen fünfstelligen Zuschlagpreis erzielen könnte.
      Nachtrag 24. 9. 2005: Die 196. Auktion bei Mohrmann läuft zwar noch, aber es gab heute schon die Ergebnislisten der am Vortag versteigerten Stücke auf der Website der Firma. Bei einem Startpreis von € 5000,– wurde die 424X für € 16 500,– zugeschlagen!

      Wasserzeichen führen nicht nur im Bewusstsein vieler Sammler, sondern auch ganz wörtlich ein Dasein im Verborgenen: Bildseitig (und damit z. B. auf Briefstücken und Belegen) sind sie meist gar nicht zu erkennen. Beim Blick auf die Rückseite der Marke sieht man das Wasserzeichen manchmal schon ohne besondere Anstrengungen oder wenn man die Marke nur ein wenig schräg ins Licht hält, manchmal hat man es aber auch mit Wasserzeichen zu tun, die sich der Entdeckung beharrlich entziehen wollen.

Die Suche nach dem Wasserzeichen

Betrachten von Wasserzeichen

      Wasserzeichen betrachtet man fast immer von der Markenrückseite aus (s. Abbildung; vgl. Abbildungsbeispiele im Wikipedia-Artikel → Wasserzeichen (Briefmarkenpapier)). Katalogabbildungen und Klassifikationen von Wasserzeichen beziehen sich z. B. bei den Michel- und Scott-Katalogen immer auf diese Ansicht. Man sollte sich diese Tatsache gelegentlich vor Augen führen, vor allem bei Wasserzeichen, die sowohl waagerecht wie senkrecht „gespiegelt“ vorkommen können (z. B. bei den chilenischen Colones).
      Eine wichtige Ausnahme bilden die britischen Stanley-Gibbons-Kataloge, bei denen die Abbildungen der Wasserzeichen die Ansicht beim Blick von vorne auf die Marke zeigen.

      Die älteste Methode zum Auffinden des Wasserzeichens, die ich schon als Zehnjähriger gelernt habe und die auch heute noch (meist) verlässlich funktioniert, besteht darin, dass man die Marke mit der Bildseite nach unten in eine schwarze Kunststoffschale legt und die Rückseite mit chemisch reinem (!) Benzin beträufelt. Es gibt allerdings Marken, bei denen man diese Methode wegen Benzin-empfindlicher Farben nicht anwenden darf; diese Information finden Sie im Katalog.

      Mitte der siebziger Jahre kam der erste Morley-Bright-Wasserzeichensucher auf den Markt. Natürlich musste ich dieses Gerät sofort haben; damals gab es nur die heute Roll-A-Tector genannte Variante, der Inst-A-Tector kam erst später heraus. (Abbildungen dieser beiden Geräte finden Sie z. B. bei → Bermuda Stamps.)

      Heute benutze ich ein Safe Signoscope T1. Dieses Gerät habe ich schon lange; es hat inzwischen mit dem Signoscope Pro einen Nachfolger mit erweiterten Funktionen bekommen. Auch die kompaktere Variante, die immer noch Signoscope T3 heisst, wurde vor einiger Zeit überarbeitet und bietet in der aktuellen Version mehrfarbige LED-Beleuchtung. Informationen zu beiden Geräten finden Sie auf der → Website der Firma Safe.

      Seit Ende Juli 2020 gibt es unter dem Namen „→ Sherlock“ einen neuen Wasserzeichensucher von der Firma Leuchtturm, preislich etwa auf dem Niveau des Signoscope Pro angesiedelt. Nach der „Papierform“ scheinen die Geräte etwa gleichwertig. Leuchtturm vermerkt bei der Produktbeschreibung ausdrücklich „Hergestellt in England“; das Gerät ist nach den Abbildungen offenbar baugleich mit dem – inzwischen nicht mehr lieferbaren – → Detectamark Spectrum Watermark Detector von Stanley Gibbons.

 

      Wasserzeichen gibt es bei vielen klassischen Ausgaben. Wenn bei einer Marke mehrere Wasserzeichen-Versionen vorkommen, lohnt es sich auf jeden Fall, einmal nachzuschauen, ob es nicht vielleicht eine seltenere Variante ist. Vielleicht finden Sie ja auch einmal ein Exemplar, das es in die philatelistische Fachpresse schafft …


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Erste Veröffentlichung am 8. Juli 2005, letzte Bearbeitung am 18. Oktober 2023.


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