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Einleitung – Fehler auf Briefmarken

      Hier geht es nicht um Plattenfehler, ausgefallene Zähnungen, falsche oder fehlende Farben oder falsche Wertangaben, sondern um sachliche Fehler – oder besser, Irrtümer – in der Gestaltung einer Marke. Da werden Bilder vertauscht oder falsch herum (spiegelverkehrt) gezeigt, Namen und Geburtsdaten falsch angegeben oder Sehenswürdigkeiten einem falschen Land zugeordnet.

      Ich erinnere mich noch lebhaft an einen prominenten Fall dieser Kategorie im Jahr 1994. Auch als nicht-USA-Sammler hat man die Diskussion – die auch im damals noch relativ neuen World Wide Web geführt wurde – um den von der US-Post verausgabten Kleinbogen Legends of the West mitbekommen, bei dem ein namentlich genannter Rodeo-Reiter mit dem Bild seines Bruders illustriert wurde. Die Post brachte dann eine korrigierte Version heraus und – ein in dieser Art einmaliges Vorgehen – veranstaltete eine Lotterie, in der 150 000 Exemplare der fehlerhaften Ausgabe von interssierten Sammlern erworben werden konnten. Man wollte damit Spekulationen und eine ungesunde Preisentwicklung der tatsächlich in den Verkauf gelangten 183 Exemplare des „falschen“ Bogens vermeiden.

      Aktuell bin ich auf dieses Thema gestossen, als ich im Katalog zur 53. Auktion von → Argyll Etkin Ltd (23./24. 10. 2023) eine solche Marke entdeckte, die 1988 in Barbados erschien:


Abb: Argyll Etkin Ltd

Abb: → Michel Online-Katalog
Die erste Auflage (links) zeigt nicht → Herman Griffith, sondern Lawson Bartlett. Rechts die korrigierte Ausgabe.

      Der interessierte Sammler fragt sich natürlich, wie so etwas geschehen kann. Einem Markenentwurf gehen üblicherweise umfassende Recherchen voraus (dokumentiert für die „Legends of the West“), aber wenn relevantes Material erst später auftaucht, ist der Fehler schon passiert.

      Man kann es vielleicht noch verstehen, wenn in Postgebieten, bei denen Briefmarken primär zur Devisenbeschaffung und nicht für den Postbetrieb gedruckt werden, die Recherche zu Themen, die mit dem Land eigentlich nichts zu tun haben, etwas nachlässig ausfällt. So findet man dann auf einer Ausgabe von Tansania die Zillertalbahn in der Schweiz, die Zentralafrikanische Republik verlegte auch noch die Zugspitzbahn in die Schweiz, und in Paraguay wurde aus Richard Wagner Adolph Wagner.

      Weder verständlich noch entschuldbar ist es aber, wenn eine schweizerische Briefmarke Jungfraujoch und Aletschgletscher spiegelverkehrt zeigt, in Italien bei Verkehrsampeln das rote Licht unten leuchtet, bei der Deutschen Bundespost Venus und Erde auf derselben Umlaufbahn laufen oder in der DDR das Porträt von Robert Schumann mit Noten von Franz Schubert hinterlegt wird. Dazu fallen mir nur Begriffe irgendwo zwischen „nachlässig“ und „schlampig“ ein – so darf eine seriöse Postverwaltung nicht arbeiten!

      Diese und zahlreiche weitere Beispiele finden Sie in einem Thread bei philaseiten.de. Achten Sie einmal etwas kritisch auf Markenmotive; vielleicht finden Sie auch noch einen solchen Fehler.


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 15. Oktober 2023, letzte Bearbeitung am 15. Oktober 2023.


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