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Gedanken zum Jahreswechsel 2013/2014
Ärger und Freude mit Briefmarken-Auktionshäusern

      Kennen Sie den → Sonntags-Stammtisch im Bayerischen Fernsehen? Ich schaue mir diese Sendung gerne an „faulen Sonntagen“ an – 11.00 Uhr ist die ideale Zeit zum gemütlichen Brunch, am besten mit Weisswürsten, und da darf dieser Stammtisch auch einmal im Hintergrund mitlaufen. Ein fester Programmpunkt in dieser Sendung sind „Ärger und Freude der Woche“; die Stammtisch-Stammbesetzung und die jeweils zwei Gäste aus Sport, Kultur oder Politik berichten über die Dinge, die sie in der abgelaufenen Woche besonders geärgert oder besonders gefreut haben.
      Ich habe mich bei den diesjährigen Gedanken zum Jahreswechsel von dieser Idee inspirieren lassen und stelle Ihnen hier positive und negative Erlebnisse und Erfahrungen mit (nicht nur deutschen) Auktionshäusern vor, die mir im Lauf des letzten Jahres besonders aufgefallen sind.

 

Der Ärger – Bankgebühren

      Ich bekomme eine Rechnung von einem Auktionshaus, die ich natürlich kurz überfliege: Zuschlag – in Ordnung; Aufgeld – in Ordnung, Losgebühr – in Ordnung, Versandkosten – in Ordnung, Bankgebühren – Bankgebühren? Was soll dieser Posten?

      Die Firmen sind dabei keineswegs zimperlich; die beiden Rekordhalter, zwei Auktionshäuser aus dem süddeutschen Raum, haben diesen Posten mit € 15,– bzw. 17,50 veranschlagt! Wo leben diese Buchhaltungen?

      Da ich Rechnungen aus Deutschland üblicherweise von meinem deutschen Konto aus bezahle, ignoriere ich diese Posten natürlich, aber – aufgepasst, liebe Sammlerkollegen in der Schweiz – auch bei Überweisung von einem Konto bei einer schweizerischen Bank müssen Sie das nicht unbedingt bezahlen! Es gibt, was sich offenbar noch nicht bis zu allen deutschen Auktionshäusern herumgesprochen hat, eine Einrichtung namens → SEPA (Single Euro Payments Area), die Überweisungen in den Euro-Raum erheblich vereinfacht (und verbilligt) hat. Details erfahren Sie bei Ihrer Bank.

      Philatelisten sind intelligente Menschen; statt völlig überzogene Gebühren zu verlangen, würde es doch wohl genügen, einen Satz wie „Wir bitten um spesenfreie Überweisung auf eines der folgenden Konten …“ auf die Rechnung zu schreiben. Anlässlich der Briefmarkenmesse in Sindelfingen im Oktober 2013 habe ich diesen Ärger beim → BDB deponiert und gebeten, die Mitgliedsfirmen doch vielleicht einmal in netter Form darauf hinzuweisen, dass das so nicht in Ordnung ist. Ich bin gespannt, ob da etwas passiert!

      Ich spreche hier nur als Betroffener, also als Kunde in der Schweiz. Dass bei einem Kunden ausserhalb Europas tatsächlich gewisse Gebühren für den Empfänger entstehen können, kann ich nicht ausschliessen – aber diese muss man mir nicht in Rechnung stellen!

 

Die Freude – Umgang mit Kundendaten weitgehend zufriedenstellend

      Im Sommer dieses Jahres hatten die Medien, gedruckt und online, kein „Sommerloch“: Sie waren voll mit Begriffen wie Prism, Tempora, NSA und GCHQ – ein Wirklichkeit gewordener Spionageroman.
      Diese Diskussionen haben offenbar teilweise die Art und Weise geändert, wie wir uns im Netz bewegen. Ich habe überrascht festgestellt, dass ich jetzt teilweise Briefe bekomme, wo früher eine E-Mail selbstverständlich war. Den Rückgang der seit 8 Jahren mehr oder weniger konstanten Besucherzahlen auf dieser Site habe ich mir wohl selbst zuzuschreiben: Ich beobachte ihn erst, seit ich den Hinweis auf den Tracker-Blocker Ghostery auf die Startseite gesetzt habe.

      Die Idee zu diesem Beitrag kam mir, als ich – natürlich mit aktiviertem Ghostery – wieder einmal die Site → Spiegel Online besuchte. Ich mache das regelmässig, um mich über das Geschehen in der alten Heimat Deutschland auf dem Laufenden zu halten. Der Spiegel versteht sich von jeher als politisch eher links stehender Vorkämpfer für Bürgerrechte und als soziales Gewissen der vierten Gewalt; er war in diesem Sommer das einzige Medium, bei dem man den Eindruck hatte, dass in der oben erwähnten Affäre wirklich Aufklärung gesucht wurde. Umso überraschter ist man als Leser dann, wenn der Browser dieses Bild zeigt:

Tracker bei Spiegel Online

      Drei Tracker laufen beim Hüter und Bewahrer des Persönlichkeitsschutzes im Netz schon auf der Startseite (oben), acht bei redaktionellen Beiträgen, sinnigerweise auch in der Rubrik Netzwelt (unten)! Wie war das noch mit „Wasser predigen und Wein trinken“?

Tracker bei Spiegel Online

      Es geht noch absurder: Die Website Digital Trends bringt einen → Vergleichstest der Tracker-Blocker Do Not Track Plus und Ghostery – auf einer Seite, auf der Ghostery nicht weniger als 10 Tracker findet:

Tracker bei Digital Trends

      Alle Screenshots entstanden am 9. November 2013.

      Diese Beobachtungen brachten mich auf die Idee, einmal nachzuschauen, wie philatelistische Auktionshäuser und Organisationen mit den Daten der Besucher ihrer Websites umgehen. Ich habe die Ghostery-Resultate verschiedener Auktionshäuser und philatelistischer Organisationen zusammengestellt; zu den schon 2010 auf dieser Site diskutierten Auktionshäusern kamen noch einige weitere hinzu, bei denen ich mindestens gelegentlich einkaufe.
      Hier nun die Ergebnisse; alle Daten wurden am 21. Dezember 2013 auf der jeweiligen Startseite erhoben:

Firma Tracker Welche
0
2
0
0
1
1
0
1
0
1
0
1
0
0
1
0
1

2

0
0
2
0
0

      Insgesamt ist das Ergebnis durchaus erfreulich: Mehr als die Hälfte der Firmen und Organisationen verzichtet darauf, das Besucherverhalten auf ihren Websites zu protokollieren. Interessant ist, dass das – aus datenschutzrechtlichen Gründen sehr umstrittene (siehe Links unten auf dieser Seite) – Programm Google Analytics sich offenbar grosser Beliebtheit erfreut. Dass es auch anders geht, zeigt die Firma Schwanke: Zum dort eingesetzten Webanalyse-Programm Piwik heisst es im entsprechenden → Wikipedia-Artikel „Piwik ist eine Alternative zu Google Analytics. Auch wenn der Funktionsumfang geringer ist, hat es den Vorteil, die datenschutzrechtlich sensiblen Logdaten auf dem eigenen Server zu speichern“ (abgerufen am 9. November 2013).
      Ich werde diesen kleinen, zugegebenermassen nicht repräsentativen, Vergleich in einigen Jahren wiederholen und bin schon jetzt gespannt, wie das Ergebnis dann aussehen wird.


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Erste Veröffentlichung am 26. Dezember 2013, letzte Bearbeitung am 19. April 2015.


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