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Literatur-Sammelgebiete – Alte Bücher restaurieren?

      Viele, nicht nur alte, Bücher sind relativ selten, und der Philatelist, der ein lange gesuchtes Werk endlich findet, kann dann oft keine allzu grossen Ansprüche an die Erhaltung des Buches stellen – er ist froh, es überhaupt zu haben.

      Wie geht man nun mit einem Klassiker in schlechtem Zustand um? Konservieren, also so weit wie möglich im Originalzustand erhalten, oder restaurieren? Die Entscheidung muss jeder Sammler für sich selbst treffen; ich kann Ihnen nur sagen, wie ich das für mich gelöst habe:
      Ich bin zwar nach meinem Verständnis durchaus Literatursammler, aber ich nutze alte Bücher auch als Referenz im Alltag, und beim Literaturstudium kann ich keine Bücher gebrauchen, bei denen ich bei jedem Umblättern Angst haben muss, dass sie auseinanderfallen.

Schloss, neu eingebunden

      Ein guter Buchbinder kann ein altes Werk so restaurieren, dass der Charakter des Buches nicht verlorengeht, dass es aber gleichzeitig „alltagstauglich“ bleibt (oder erst wieder wird).

      Links sehen Sie ein Beispiel: Der Band von Schloss hatte, als ich ihn erwarb, ein eingerissenes Titelblatt und einen völlig zerfaserten Rücken. Neu in Leinen eingebunden, mit sorgfältig aufgeklebtem Deckblatt, entspricht er optisch immer noch dem Original, ist aber jetzt wieder zum Lesen und Nachschlagen brauchbar, ohne dass ich Angst vor weiterer Beschädigung haben muss. (Ein weiteres Beispiel finden Sie bei der Literatur zu Uruguay.)

      Zugegeben, so etwas kostet ein bisschen Geld, aber der Erfolg rechtfertigt den Aufwand.

      Eine andere schöne Arbeit meines „Haus-Buchbinders“ sehen Sie hier:

Lowey (Original) Lowey (neu eingebunden)
El Sello de Corrientes von Lowey mit Originaleinband (links) und neu eingebunden (rechts)

      Den Band von Lowey hatte ich schon, als ich in einem Literatur-Lot bei einer Auktion ein zweites Exemplar fand. Dieses war allerdings nicht sehr vorzeigbar: Der Buchblock war zwar völlig in Ordnung, aber das Deckblatt hatte der Vorbesitzer einfach abgerissen. In einem solchen Fall darf der Buchbinder Vorschläge machen; die Variante in dunkelblauem Kunstleder mit silberner Schrift fand ich absolut überzeugend. Aus einem Buch-Wrack für den Papierkorb wurde so ein ansehnliches Werk, das man gerne zur Hand nimmt.

      Fazit: Suchen Sie einen guten Buchbinder, mit dem Sie bei der Pflege Ihrer Bibliothek langfristig zusammenarbeiten wollen. Ob Schönheitsreparatur oder kompletter „Neuaufbau“: Ein sachkundig restauriertes Buch wird Ihnen viele Jahre lang Freude machen, und das ist den Preis ganz sicher wert.


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Erste Veröffentlichung am 13. April 2008, letzte Bearbeitung am 1. Januar 2011.


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